In der Winterpause trafen wir uns mit unseren treffsichersten Spieler der Hinrunde, Robin Schulz und wollen ihn etwas näher vorstellen. Robin stieß in der vergangenen Winter-Wechselperiode zu unserer Kreisoberliga-Mannschaft. Er spielte vorher bei Post SV Gera und lieferte sich damals mit unserem SVR einige spannende Duelle. Jetzt trägt er seit einem Jahr das schwarze/weiße Trikot unseres Vereins. Wir haben mit ihm u.a. über die bevorstehende Hallensaison und die Rückrunde in der Kreisoberliga gesprochen.

Hallo Robin, erst einmal wünschen wir dir alles Gute im neuen Jahr 2020. Am vergangenen Sonntag habt ihr beim gut besetzten Neujahrsturnier im „Goldenen Pflug“ den 8. Platz belegt? War da nicht mehr drin?

Hallo und vielen Dank. Ich wünsche allen Fans und Vereinsmitglieder des SVR auch alles Gute für das neue Jahr. Natürlich war bei dem Turnier mehr drin und mit der Platzierung sind wir alle nicht zufrieden. Wir hätten unsere Chancen konsequenter nutzen müssen. Aber wir Spieler haben uns nach dem letzten Saisonspiel auch mal ein paar ruhige Tage mit unseren Familien verdient und haben mal von dem „Fußballerdasein“ etwas Abstand genommen und somit auch nicht weiter trainiert.

Was habt Ihr Euch für die Hallensaison vorgenommen?

In erster Linie, wünsche ich mir dass alle unsere Akteure (Junioren bis Männerbereich) gesund und verletzungsfrei durch die Hallensaison kommen. Direkte Ziele wurden nicht ausgesprochen. In meinem eigenen persönlichen Interesse strebe ich immer einem positiven Ergebnis entgegen und ich denke damit auch für meine Teamkollegen sprechen zu dürfen. In der Halle ist ALLES möglich, um den SV Rositz positiv repräsentieren zu können. (Anm.d.Redaktion: Dem 8.Platz beim Neujahrsturnier folgte ein starker 3.Rang beim Hallenturnier des ZFC Meuselwitz)

Um dich unseren Lesern kurz vorzustellen. Wie war dein bisheriger sportlicher Werdegang?

Glaube mich erinnern zu können, dass ich meine ersten „Tritte“ an den Ball im Alter von 4 oder 5 Jahren getan habe. War ja fast dazu verdonnert, da mein Vater selbst ein aktiver Spieler war. An die Dauer meiner Zugehörigkeit in den einzelnen Vereinen kann ich mich nicht genau erinnern. Angefangen hat es bei dem SV Osterland Lumpzig. Mit sehr jungen Jahren war dann bereits der SSV Nöbdenitz interessiert, wo ich dann bis ins Jugendalter gespielt habe. Von dort aus habe ich die Möglichkeit bekommen, beim FC Carl Zeiss Jena Fuß zu fassen, was aber leider Gottes an meinen schulischen Leistungen scheiterte. Im Anschluss daran bin ich zum ZFC Meuselwitz gewechselt.

Nach einem schweren Motorradunfall habe ich mir, ehrlich gesagt, nur noch sehr wenig zugemutet und habe die Schuhe vorerst an den Nagel gehangen. Nach einigen Terminen bei den Ärzten und Physiologen habe ich mir dann doch irgendwann einmal wieder die Schuhe im Männerbereich, diesmal bei der Eintracht in Dobitschen, „gebunden“. Von dort aus wechselte ich dann wenige Zeit später nach Gera. Dort spielte ich in der damaligen Stadtliga und nach dem ich merkte, dass ich körperlich doch recht fit bin, vollzog ich den Wechsel zum Post SV Gera. An den Post SV habe ich sehr positive Erinnerungen. Unter anderem die Spiele gegen den SVR, die immer ein „Highlight“ gewesen sind. Mit der „Post“ schnupperte ich dann auch noch einmal Luft in der Landesklasse – auch wenn wir dort am Ende deutlich scheiterten.

Zurück zum vergangenen Winter. Du hast im besten Fußballalter von 30 Jahren noch einmal den Schritt in die Kreisoberliga gewagt. Was waren deine Beweggründe? Wie wurdest du in der Mannschaft und im Umfeld aufgenommen?

In erster Linie ist es meiner Familie zu verdanken, dass meine Lebensgefährtin und Tochter meinen Wahnsinn um den Fußball unterstützen und auch akzeptieren. Am meisten aber haben unser überragendes Trainerteam um Manu & Martin dazu beigetragen, dass ich den Schritt in die Kreisoberliga gegangen bin. Wir haben mehrere Gespräche miteinander geführt und die beiden haben auch nie locker gelassen. Der ausschlaggebende Grund, weshalb ich dann letzten Endes im vergangenen Winter wechselte, war, dass sich bei mir eine neue berufliche Perspektive ergeben hat und ich wieder mehr Zeit für den Fußball hatte. Auch wenn ich nun fast 32 Jahre alt bin, fühle ich mich körperlich sehr fit und werde, solange es mir gegönnt sei, mich auch weiterhin fit halten und für den SV Rositz meine Schuhe schnüren.

In der Mannschaft wurde ich sehr freudig aufgenommen. Am besten waren die Gesichtsausdrücke einzelner Spieler, als ich vor der Wechselperiode zum Training erschien. Auch im gesamten Umfeld wurde ich herzlich in den engen Kreis der SVR-Familie aufgenommen. Angefangen beim Vorstand, den Fans bis hin zu unserem Nachwuchs. Ich würde mal behaupten, dass ich beim SVR angekommen und gern gesehen bin. Auch abseits des Spielfeldes.

Im Pokalfinale gegen den SV Schmölln hast du 2 Buden gemacht und es hat trotzdem nicht ganz gereicht. Dieses Jahr seid ihr sehr unglücklich ausgeschieden. Es scheint (noch) nicht zu klappen mit einem Pokal?!

Mir ist es egal wer die Tore geschossen hat oder hätte. Für mich steht, dass ich dummerweise mit Gelb/Rot vom Platz musste und ich somit meiner Mannschaft keinen Gefallen getan habe. Eher ziehe ich den Hut vor meinen Teamkollegen, dass sie es in Unterzahl gegen den SV Schmölln bis ins Elfmeterschießen geschafft haben. Daran haben auch unsere großartigen und zahlreichen Fans einen großen Anteil. Vielen Dank nochmal dafür. Leider sind wir in der laufenden Saison wirklich unglücklich und unverdient ausgeschieden. Aber ich würde jederzeit wieder den weiten Weg bis ins Finale gehen, um am Ende den Pokal, zusammen mit meinen Mitspielern, in die Luft stemmen zu können. Ich bin jedenfalls bereit!

Mit 12 Toren bist du der aktuell beste Torschütze in den Rositzer Reihen und lieferst dir einen kleinen Wettkampf u.a. mit deinem Mannschaftskameraden Patrick Reichel (derzeit 11 Tore) um die interne Torjägerkrone. Wer liegt am Ende deiner Meinung nach vorn?

Selbstverständlich werden wir am Ende beide gleich viel Tore erzielt haben *laut gelacht*. Ich denke das ist völlig uninteressant, wer am Ende der Saison (intern) mehr Tore erzielt hat. Alles was zählt, ist die Mannschaftsleistung, ohne die wir beide nicht so treffen würden, wie wir es im Moment tun. Es macht dennoch Spaß sich mit solch einem Spieler, wie es „Reichi“ nun mal ist, zu „messen“ und ein klein wenig zu sticheln. Eher reizt uns Beide aber eine Wette, die wir mit Zwei unserer Fans haben. Die verrate ich hier aber nicht….

In der Liga ist der Zug um die Meisterschaft in der Kreisoberliga abgefahren. Allenfalls der SV Schmölln kann dem verlustpunktfreien Spitzenreiter aus Niederpöllnitz noch gefährlich werden. Was hat deine Mannschaft noch für Ziele? Der 4. Platz, hinter den im Sommer top verstärkten Mannschaften aus Niederpöllnitz, Schmölln und Meuselwitz, ist doch schon ein Erfolg?

Mal abgesehen davon, dass wir uns im Sommer personell eben nicht verstärken konnten, denke ich schon, dass wir, mit unserem derzeitigen 4. Tabellenplatz, einen kleinen Erfolg eingefahren haben. Zumal wir nach der bitteren Niederlage in Niederpöllnitz wieder einmal gezeigt haben, dass sich der SVR nicht von solch Rückschlägen einschüchtern lässt – geschweige denn aufgibt. Weitere Ziele haben wir uns, nach unserem Ausscheiden im Pokal, nicht gesteckt. Jedenfalls keine, die ich jetzt und hier Preis geben würde ;).

Wie sieht deine sportliche Zukunft aus? Hast du noch weitere Pläne, auch nach dem Fußball?

Sportlich möchte ich noch einige Jahre für den SV Rositz spielen. Da setze ich mir keinerlei Grenzen, auch was die Ligen nach oben betrifft. Deswegen habe ich mir noch keine Gedanken darüber gemacht, was mal nach dem Fußball sein wird.

Wahrscheinlich werde ich die freie Zeit mit meiner Familie genießen…Oder die schicken mich dann wieder Fußball, anstatt mich zu Hause haben zu wollen *laut gelacht*.

Wir bedanken uns bei Dir und wünschen bei deinen Vorhaben viel Erfolg!

Sehr gern. Ich bedanke mich bei dem gesamten SVR und freue mich auf weitere Jahre mit Euch. Nur der SVR!!!

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